Freiwilligenagenturen in Berlin
Zusammenfassung der Masterarbeit
Im Oktober 2016 gibt es in Berlin 22 Freiwilligenagenturen. Alle im Rahmen dieser Untersuchung befragten Freiwilligenagenturen beraten BürgerInnen zu freiwilligen Engagementmöglichkeiten und machen Öffentlichkeitsarbeit für die Freiwilligentätigkeit. Die große Mehrzahl begleitet außerdem zivilgesellschaftliche Organisationen in der Arbeit mit Freiwilligen. Die Mehrzahl der befragten Berliner Freiwilligenagenturen ist in Trägerschaft eines Vereins. Eine Bezirksverwaltung ist bei drei Befragten Trägerin. Jeweils zwei Agenturen gehören einem Wohlfahrtsverband, einer Stiftung oder einer (gemeinnützigen) GmbH an.
Das Jahresbudget lässt sich bei einem Viertel der befragten Berliner Freiwilligenagenturen auf jeweils unter 10.000 Euro beziffern. Knapp einem Drittel der Berliner Freiwilligenagenturen steht ein Gesamtbudget von zwischen 10.000 und 50.000 Euro zur Verfügung. Einer Agentur stehen 80.000 Euro zur Verfügung. Jeweils zwei Agenturen arbeiten mit einem Jahresbudget von zwischen 100.001 und 150.000, bzw. zwischen 150.001 und 200.000 Euro. Einer Agentur stehen mehr als 200.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.
Die öffentliche Hand ist die wichtigste Geldgeberin für Freiwilligenagenturen – häufig in Form von institutioneller Förderung. Auch projektgebundene Mittel (zum Teil ebenfalls aus öffentlichen Töpfen) und selbsterwirtschaftete Mittel tragen maßgeblich zur Finanzierung der Freiwilligenagenturen bei.
Bezüglich der Struktur der MitarbeiterInnen gaben fast alle befragten Freiwilligenagenturen an, selbst Unterstützung von Freiwilligen zu erhalten. Hauptamtliche MitarbeiterInnen in Vollzeit sind bei der Hälfte der Agenturen eingestellt. Etwas mehr als die Hälfte der Organisationen beschäftigen HauptamtlerInnen in Teilzeit.
Die Handlungslogik der Berliner Freiwilligenagenturen kann als eher informell / zivilgesellschaftlich bezeichnet werden.
Im Laufe der sogenannten Flüchtlingskrise nahm die Fülle an Aufgaben für Freiwilligenagenturen in Berlin nach deren Selbstangabe zu. Gleichzeitig stieg das durchschnittliche Jahresbudget – vor allem durch projektgebundene öffentliche Mittel. Die Handlungslogik der Berliner Freiwilligenagenturen änderte sich durch die „Flüchtlingskrise“ nicht merklich.